Wie Ihr sicherlich gemerkt habt, ist es hier in den letzten Tagen sehr ruhig gewesen. Aus aktuellen Anlässen muss ich die Zeit für diesen Blog grade leider stark einschränken.
Daher werde ich den Anspitzer-Blog von meiner Seite aus erst einmal still legen. Ich danke aber schon jetzt allen, die fleißig mitgemacht haben, und einen Teil zum interessanten Austausch beigetragen haben! Es hat viel Spaß gemacht – daher auch, wie der Titel sagt, ein glückliches Ende 🙂
Ich wünsche Euch viel Kreativität und frohes Schaffen!

Dieses Bild heißt „Fahrradfahrer„, von Elena Beresnjak.

Fahrradfahrer von Elena Beeresnjak

Fahrradfahrer von Elena Beeresnjak

Obwohl die Komposition nicht wirklich spannend ist, finde ich das Bild dennoch harmonisch und eindrucksvoll.

Die groben Formen der Menschen lenken den Blick auf die Stelle, wo sie sich überschneiden: Der Arm auf der Schulter des anderen.
Auch der Hintergrund ist simpel gehalten – doch nicht einfach schwarz weiß, sondern der Hintergrund nimmt gekonnt die Farben der Figuren auf, ohne das Bild schmutzig wirken zu lassen.
Die Zylinder auf den Köpfen geben der Szenerie einen „gehobenen“ Charakter. Durch die simple Komposition und Formen kann der Betrachter sich gänzlich auf die Story konzentrieren, die jeder für sich selbst herausfinden darf.

Mir scheint es so, als hätte der eine Fahrradfahrer den anderen gerade noch eingeholt und legt nun versöhnend die Hand auf die Schulter des ändern.

Irgendwie schön – oder was meint Ihr?
Schickt mir auch Eure Bilder.

Da habe ich ein schönes neues Bild von Tanja Krieger aka. Waterwing geschickt bekommen!
Es trägt den Namen „Polarjunge

Polarjunge von Tanja Krieger

Polarjunge von Tanja Krieger

Einige Dinge, die mir auffallen:

Komposition:

Die Eis-Form an der linken Bildkante wirkt etwas seltsam, vor allem das überragende Stück. Vielleicht hätte ich auf dieses hohe Element verzichtet, da es etwas erdrückend wirkt, um den Platz auszufüllen hätte man vielleicht den „Nebel“ in einem stärkeren Schwung laufen lassen können. Dieser Nebel scheint aus dem Mund / aus dem Gesicht des Jungen zu kommen, soll das so sein?
Schön ist, dass der Pinguin den Eisblock überschneidet, und somit Tiefe dargestellt wird. Die Schnabelspitze hätte weiter ins Eisinnere ragen sollen, wie es jetzt ist, berührt die Spitze exakt die Kante der Eisscholle, was etwas „unnatürlich“ wirkt.
Die rechte Eisscholle hat auch eine Form, die es sicherlich in der Natur so geben kann, hier in der Komposition aber irgendwie „unnatürlich“ wirkt. Der hintere „Arm“ der Scholle, sollte nicht genauso lang sein, wie der Vordere.

Licht und Farbe:

Die gesamte kalte Farbgebung finde ich sehr schön. Beine, Gesicht und Strümpfe der Figur spiegeln aber wärmeres Licht wieder, als in der Umgebung zu finden. Hier hätte die Farbpalette etwas an die sonstige Kalte Farbumgebung angepasst werden müssen.
Dass die Figur von vorne erleuchtet wird, sieht schön und überzeugend aus – doch wo ist die Lichtquelle? Das Bild wird nach hinten dunkler. Entweder die Lichtquelle ist falsch platziert, oder die Beleuchtung von vorne sollte um einiges abgeschwächt werden, da nur sehr diffuses Licht vorliegt.
Darüberhinaus ist der Pinguin auf der linken Seite gar nicht aufgehellt. Um die Tiefe des Bildes zu verdeutlichen, die durch die Titanic (?) gezeigt wird, hätten die Eisschollen links und rechts viel dunkler, bzw schwächer gemalt werden können. Im Moment scheint die Eisscholle rechts und links neben der Titanic so nah, wie jene auf denen die Protagonisten stehen, da sie die selbe Helligkeit und den selben Kontrast zur Umgebung besitzen.

Sonstiges:

Die kleine Eisscholle links unten wirkt etwas unnatürlich.
Der Junge hat ein recht breites Becken, und lange Beine. Somit wirkt er auf mich sehr weiblich.
Die Struktur des Wassers und die Stofflichkeit der Jacke gefallen mir sehr gut!
Ist die Wolke über der Titanic ein Totenschädel? 😉

Alle Kritikpunkte nur Ideen und Tipps, sonst ein sehr schönes Bild!:)
Was meint Ihr?

Schickt mir auch Eure Bilder.

Dies ist eine Bleistiftzeichnung von Elena Beresnjak

Kohlrabi von Elena Beresnjak

Kohlrabi von Elena Beresnjak

Die Zeichnung wurde mit Kreuzschraffur angefertigt, zeigt aber im Bereich links unten und links mittig dass diese Technik nicht so sauber zu Ende geführt wurde, wie an anderen Stellen zu sehen.
Die Schattierung ist etwas verwirrend, gerade an Stellen links neben dem Teller und rechts neben dem Teller / neben dem Blatt sind dunkle Stellen gezeichnet, es scheint aber unnatürlich, dass Schatten hier zu allen Seiten fällt. Eine Abgrenzung von Formen durch Helligkeitsunterschiede ist eindeutig schöner, als die Abgrenzung durch eine bloße Linie. Dennoch sollte darauf geachtet werden, mit Hilfe der Schatten und Helligkeitsunterschieden verschiedene Formen und Stofflichkeiten richtig zu beschreiben.
Zum Beispiel könnten die Blätter, als flache Formen, stärkere Unterschiede in der Helligkeit zeigen, während die relativ runde Form des Kohlrabi, einen weicheren Übergang von Dunkel nach Hell zeigen sollte.
Schön sichtbar: Das Licht des Tellers reflektiert zurück zum Kohlrabi, dessen Unterseite dadurch aufhellt. Unten links vielleicht etwas zu intensiv, dennoch genau richtig.

Was meint Ihr?
Schickt mir auch Eure Bilder!

Hier ein weiteres Bild von mir. (Ich nehme nur eigene Bilder, da Ihr noch so zurückhaltend seid – schickt mir doch einfach mal ein Bild von EUCH!)
Das Bild zeigt die „Second Bank of US“, in Philadelphia.

2nd Bank of US, Philadelphia von Pascal Liening

"2nd Bank of US, Philadelphia" von Pascal Liening

Der höchste Kontrast, und somit das optische Zentrum des Bildes, ist relativ mittig, dort wo die helle Säule gegen den dunklen Hintergrund steht. Das Auge wandert das Gebäude empor und wird vom Baum daran gehindert, aus dem Bild zu gleiten. Die Komposition finde ich eigentlich recht schön, obwohl mir nicht so gut gefällt, dass der Baum so in die Ecke gequetscht ist: Der Stamm hätte doch lieber ganz zu sehen sein sollen, so dass rechts noch etwas von der Umgebung im Bild zu sehen wäre. Aber das lässt sich leider nicht mehr ändern.
Was mir gut gefällt, sind die starken Schatten im Bild, es war um die Mittagszeit im Sommer und so zeigt sich sehr schöne Stimmung, von Licht und Schatten erzeugt.

Was meint Ihr?
Schickt mir auch Eure Bilder!

Um zu verdeutlichen, dass in diesem Blog nicht nur fertige Illustrationen gezeigt werden müssen, zeige ich heute eine meiner Skizzen, das Welfenschloss bzw. die Universität in Hannover.

Welfenschloss Skizze von Pascal Liening

Welfenschloss Skizze von Pascal Liening

Zur Komposition und Farbe kann man natürlich bei einer Skizze weniger sagen, dafür kann man auf andere Dinge achten. Mit Licht und Schatten werden Formen beschrieben. In der Skizze sieht man bereits, welche Wände nach Vorne, und welche zur Seite gerichtet sind. Eine stärkere Sonneneinstrahlung hätte stärkere Schatten hervorgerufen – hier wären die seitlichen Wände noch dunkler gewesen, was den 3D-Effekt noch verstärkt hätte.
Verschiedene Strichstärken können auch beim Bildaufbau helfen. Wichtige äußere Linien einer Form können etwas kräftiger gezogen werden, damit die Gesamtform wichtiger wird, als die Details und somit auch schneller verständlich. Die Unterseite der Objekte, dort wo die Mauer, oder der Fuß eines Menschen auf dem Boden steht, können ebenfalls kräftiger gezeichnet werden, um zu verdeutlichen, dass dort die Masse, die Kraft auf den Boden wirkt.

Wenn Ihr auch schöne Skizzen habt, oder auch Skizzen, die noch in der Anfangsphase stecken, wo Hilfe und konstruktive Kritik Euch voranbringen könnten, sendet sie mir zu!

Nach dem tragischen Bild von gestern, heute mal wieder etwas „leichtere Kost“. Eine weitere schöne Kinderbuchillustration von Bernhard Oberdieck.

Kinderbuchillustration von Bernhard Oberdieck

Kinderbuchillustration von Bernhard Oberdieck

Hier ist die Komposition wieder wunderbar. Elemente im Hintergrund (Teppich, Box) führen die Augen aufs Geschehen hinzu und haben eine schwächere Färbung – somit die Hauptelemente hervortreten. Optisches Zentrum, Maus und Bärenkopf sind nicht langweilig mittig, sondern etwas versetzt nach rechts platziert.
Was mir auch sehr gut gefällt: Der Spiegel-Rahmen dient als wirklicher Rahmen, der das Hauptgeschehen einklammert und ihm somit wieder mehr Wichtigkeit verleiht.
Auch die Stofflichkeit des Bären und der Couch wurde sehr schön herausgearbeitet.

Einziger Kritikpunkt könnte sein, dass die rechte Kante des Rahmens und die Couch-Lehne parallel verlaufen, und sich nur leicht berühren, wobei sie ein sehr kleines Stück der Wand dahinter zeigen. Schöner wäre es vielleicht gewesen, die beiden Elemente richtig überlagern zu lassen, oder die „Lücke“ dazwischen zu vergrößern. Das so entstehende Dreieck hätte das Lenken der Augen auf das optische Zentrum weiter verstärkt.

Ein wunderbares Bild, was meint ihr?

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Eine Illustration mit tragischer Geschichte von Sanja Krieger aka. Waterwing

Goldener Schuss von Tanja Krieger / Waterwing

"Goldener Schuss" von Tanja Krieger / Waterwing

Die Komposition finde ich sehr spannend, da alles akribisch perspektivisch und symmetrisch gezeichnet wurde. Selbst die Lage der Toilettenpapierrolle zeigt Symmetrie und beide Enden führen die Augen zur Person bzw, zum dessen Kopf.

Obwohl im Waschbecken, an der Tür und an weiteren Stellen Schatten angedeutet wurde, werden die Wände des Raums ohne Helligkeits-Unterschiede gezeichnet und der Raum wirkt daher fast nicht dreidimensional.
Ich hätte mir im oberen Bereich des Raumes auch Zeichen von „Abnutzung“ gewünscht, so wie es in der unteren Hälfte der Fall ist.

Obwohl ich den Effekt von rot als einziger Farbe im Bild sehr spannend finde, ist die rote Schrift etwas zu grell – auf dem hellen grau „flackert“ die Farbe regelrecht. Ich hätte entweder auf diese Schrift oder auf die Bildunterschrift verzichtet, da beide im Grunde das gleiche aussagen und keine zweite Erklärung brauchen. (Ist das Bild ein Auszug aus einem Comic, erklärt sich natürlich die Berechtigung des Textes.)

Ein sehr spannendes und bewegendes Bild!
Was meint Ihr?

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Hier eine Illustration von Horus, die das gleiche Thema (Die Aussage Horst Köhlers) meines vorletzten Posts aufgreift.

Finanzmarkt von Horus

Finanzmarkt von Horus

Was mir gefällt, ist die Tatsache, dass das Monster anonym bleibt, also nicht beschrieben wird. Man erkennt nur eine grobe dunkle Form. Auch den alten Fernseher finde ich schick und Horst Köhler ist sehr gut getroffen.

Weniger notwendig finde ich den Geldbeutel – oder aber man hätte massig viel Geld zeigen sollen? Der Zeitungstapel berührt mit seiner Kante direkt den Bildausschnitt, das wirkt etwas unnatürlich. Besser wäre es den Stapel entweder gar nicht oder eindeutig weiter in den Anschnitt zu platzieren.
Im direkten Verhältnis zum Fernseher erscheint das Monster klein und somit eher „niedlich“ als bedrohlich. Die Hand des Monsters überschneidet den Fernseher so das es ausschaut, als würde es den Regler des Fernsehers bedienen. Vielleicht hätte man mehr Stimmung erzeugen können, wenn der Raum an sich dunkler wäre und der Fernseher die umgebenen Elemente leicht anstrahlen würde?

Eure Meinungen sind gefragt!

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Dies ist ein Bild von Peter Bahn.
An diesem Bild „Landhaus“ kann man einige interessante Kompositionsregeln sehen.

Landhaus von Peter Bahn

Landhaus von Peter Bahn

Zunächst nimmt der Weg die gesamte untere Bildkante ein, das führt den Auge eigentlich direkt die Straße entlang, daher sollte eine solche Straße nie ganz gerade auf den Horizont zu führen, da die Augen sonst schnell wieder aus dem Bild gleiten. Eine geschwungene Straße wäre also besser. Was hier dem Herausgleiten jedoch clever entgegenwirkt, sind die Schatten der Bäume, die spitz von rechts in den Weg ragen, und die rasante Fahrt des Auges somit bremsen.

Was jedoch nun dennoch das Auge wieder weiter zum Horizont und somit vom Haus wegführt, ist der höchste Kontrast im Bild: Der Himmel oben Rechts. Da der große Baum in der Mitte keinen Himmel durchscheinen lässt, wirkt das helle Blau oben rechts wie eine herausstechende Form, die dem Haus (das weniger Kontrast zeigt) leider etwas den Rang abläuft.

Alles in allem aber ein schönes Bild, mit viel Stimmung, erzeugt durch Licht und Schatten.
Ein Landhaus an dem man gern vorbeispazieren möchte!

Was meint Ihr?

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